"ERTEL, TIMO":

Nicht jede Leere entspringt dem Nichts, denn in ihr schlummert die Möglichkeit, das Sein zu formen – ein Raum, in dem Zukunft Gestalt annimmt, bevor sie geboren wird.

Ertel, Timo

Alles ist vergänglich, doch in jedem Werden vollzieht sich ein Sein.

Ertel, Timo

Die Sinne des Seins weben das Bewusstsein, formen Gedanken aus flüchtigen Strahlen des Lichts, aus Echos der Stille, aus dem Atem der Zeit.

Ertel, Timo

Der Weise sucht nicht das Leid, doch fürchtet es auch nicht – denn was kommt, kommt nur bis an die Schwelle seines Geistes.

Ertel, Timo

Wer nicht seine Sinne nutzt, bleibt ein Spielball des Schicksals – denn nicht die Welt lenkt uns, sondern unser Urteil über sie.

Ertel, Timo

Wer nicht seine Sinne nutzt, der wird zum Blinden inmitten von Farben, zum Tauben im Chor der Wahrheit und zum Schlafenden, während das Schicksal spricht.

Ertel, Timo

Der Schein der Laterne macht die Nacht nicht zum Tag – so auch verhüllt Halbwissen die Dunkelheit, statt sie zu erhellen.

Ertel, Timo

Wie der Fluss das Ufer formt, so prägt das Denken die Zeit – doch wer im Strom der Meinungen treibt, verliert den Grund unter den Füßen.

Ertel, Timo

Wie der Schatten der Sonnenuhr dem Lauf der Zeit gehorcht, so folgt der Verstand dem Maß, das ihm gesetzt wird – wer nur in Schlagworten denkt, erkennt die Wahrheit nur als flüchtige Silhouette.

Ertel, Timo

Wer die Welt in Schlagzeilen misst, darf sich nicht wundern, wenn das Denken verkümmert.

Ertel, Timo