"Montaigne, Michel de":

O Fremdling, gute Sachen sagst du, du sagst sie nur nicht gut.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Da wir uns miteinander nur durch das Wort zu verständigen vermögen, verrät, wer es fälscht, die menschliche Gemeinschaft. Es ist das einzige Mittel, durch das wir unsern Willen und unsere Gedanken austauschen, es ist der Mittler unserer Seele. Wenn wir es verlieren, so haben wir keinen Zusammenhang und keine Kenntnis mehr voneinander. Wenn es uns betrügt, so zerstört es allen unseren Umgang und zerreißt alle Bande unserer Gesellschaft.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Unser Mißverständnis beruht auf Worten.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Wenn einer einen wirklich klaren Gedanken hat, kann er ihn auch darstellen.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Die Frauen haben nicht unrecht, wenn sie sich den Vorschriften nicht fügen wollen, welche in der Welt eingeführt sind. Weil die Männer sie verfaßt haben, ohne die Frauen zu fragen.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Jedem kann es passieren, daß er mal Unsinn redet; schlimm wird es erst, wenn er es feierlich tut.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Die Ehe ist wie ein Käfig: man sieht die Vögel draußen verzweifelt flattern, um reinzukommen, und die drinnen wollen mit der gleichen Verzweiflung raus.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Niemand ist frei davon, Dummheiten zu sagen. Das Unglück ist, sie feierlich vorzubringen.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Nur die Dummen haben sofort eine Überzeugung fertig.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph

Es hat freilich seine Bequemlichkeit zu befehlen, und wäre es auch nur in einer Scheune, wenn man die Seinigen gehorchen sieht; aber es ist ein langweiliges und einförmiges Vergnügen. Außerdem hat man notwendigerweise viele verdrießliche Gedanken.

Michel de Montaigne (1533-92), frz. Schriftsteller, Essayist u. Philosoph