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Das Wissen um Phänomene, die sich einer statistischen Erfassung entziehen, macht gelassen gegenüber falschen Sorgen über die Allmacht der Zahlen oder gar der Zahlensammler.
Edzard Reuter (*1928), dt. Topmanager, 1987-95 Vorstandsvors., 1995-96 AR-Mitgl. Daimler-Benz AG
= Für mich das Informationsmittel der Mündigen. Wer mit ihr umgehen kann, kann weniger leicht manipuliert werden. Der Satz "Mit Statistik kann man alles beweisen" gilt nur für die Bequemen, die keine Lust haben, genau hinzusehen.
Elisabeth Noelle-Neumann (*1916), dt. Marktforscherin
= Eine Wanderkarte: o Wenn man sie zu sehen bekommt, ist sie von der Realität schon etwas überholt. o Dennoch gibt sie Orientierung. o Man muß sie mit Verstand lesen können, sonst geht man in die Irre.
Martin Kruse (*1929), dt. ev. Theologe, 1985-91 Vors. Rat der EKD
Jeden Abend, wenn sich (Bundeskanzler) Helmut Kohl und (Finanzminister) Theo Waigel die Decke über den Kopf ziehen, haben sie 270 Millionen Mark neue Schulden gemacht.
Ingrid Matthäus-Maier (*1945), dt. Politikerin (SPD), Finanzexpertin, s. 1999 Vorstandsmitgl. Kreditanstalt f. Wiederaufbau (KfW), 1998 CICERO
Der Staatshaushalt muß ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen abgebaut, die Arroganz der Behörden muß gemäßigt und kontrolliert werden. Die Zahlungen an ausländische Regierungen müssen verringert werden, wenn der Staat nicht bankrott gehen soll. Die Leute sollen wieder lernen zu arbeiten, statt auf öffentliche Rechnung zu leben.
Unbekannt
Man kann noch so viele Fremdsprachen beherrschen - wenn man sich beim Rasieren schneidet, gebraucht man die Muttersprache.
Eddie Constantine (1917-93), frz. Filmschauspieler amerik. Herk.
Denn man muß nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, sondern man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt darum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; so verstehen sie es denn und merken, daß man deutsch mit ihnen redet.
Martin Luther (1483-1546), dt. Reformator
Daß der Mensch wenigstens eine, die eigene Sprache beherrsche, ist die wichtigste Grundforderung für jede geistige Entwicklung. Wer die Ausdrucksfähigkeit vernachlässigt, läßt die Kinder verkümmern. Wenn von 600 000 Schulabsolventen ungefähr zehn Prozent, also mehr als 50 000 Mädchen und Jungen, alleine schon deshalb Gefahr laufen, keine Lehrstelle zu finden, weil sie unzureichend lesen, schreiben und rechnen können, zeigt sich das Ausmaß einer Misere, mit der wir uns nicht abfinden dürfen.
Hubert S. Markl (*1938), dt. Biologe u. Hochschullehrer, 1986-91 Präs. Dt. Forschungsgem., s. 1996 Präs. Max-Planck-Gesellschaft
(Der Schüler) Zi-lu sprach zu Konfuzius: "Wenn Euch der Herrscher des Staates Wei die Regierung anvertraute - was würdet Ihr zuerst tun?" Der Meister antwortete: "Unbedingt die Worte richtigstellen." Darauf Zi-lu: "Damit würdet Ihr beginnen? Das ist doch abwegig. Warum eine solche Richtigstellung der Worte?" Der Meister entgegnete: "Wie ungebildet du doch bist, Zi-lu! Der Edle ist vorsichtig und zurückhaltend, wenn es um Dinge geht, die er nicht kennt. Stimmen die Worte und Begriffe nicht, so ist die Sprache konfus. Ist die Sprache konfus, so entstehen Unordnung und Mißerfolg. Gibt es Unordnung und Mißerfolg, so geraten Anstand und gute Sitten in Verfall. Sind Anstand und gute Sitten in Frage gestellt, so gibt es keine gerechten Strafen mehr. Gibt es keine gerechten Strafen mehr, so weiß das Volk nicht, was es tun und was es lassen soll. Darum muß der Edle die Begriffe und Namen korrekt benutzen und auch richtig danach handlen können. Er geht mit seinen Worten niemals leichtfertig um."
Konfuzius (551-479 v.Chr.), chin. Philosoph, bestimmend für die Gesellschafts- u. Sozialordnung Chinas
Vor allem wegen der Seele ist es nötig, den Körper zu üben, und gerade das ist es, was unsere Klugschwätzer nicht einsehen wollen.
Jean-Jacques Rousseau (1712-78), schweizer.-frz. Schriftsteller u. Philosoph