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Die Dummheiten, die ich gemacht habe, tun nicht weh, aber die, die ich noch vor mir habe.
Karol Irzykowski (1873-1944), poln. Literaturkritiker u. Schriftsteller
Der junge Grieche fragt mich, was das Altsein bedeutet. Es bedeutet, sage ich ihm, daß ich das Leben vieler Menschen, die ich gekannt habe, übersehen kann. Es bedeutet, daß ich ihnen wie mir ein dreihundertjähriges Leben wünsche, um noch mehr zu übersehen, denn jede Spanne mehr, die man kennt, macht es staunenswerter, fragwürdiger, hoffnungsvoller, einsichtiger und unerklärlicher.
Elias Canetti (1905-94), Schriftsteller span.-jüd. Herk., 1972 Georg-Büchner-Preis, 1981 Nobelpr. f. Lit.
Der Fotograf, der an Churchills achtzigstem Geburtstag Aufnahmen von ihm gemacht hatte, meinte höflich, er hoffe, ihn auch an seinem hundertsten Geburtstag photographieren zu können. "Warum nicht, junger Mann?" sagte Churchill. "Sie sehen doch eigentlich ganz gesund aus."
unbekannt
Das Neue dringt herein mit Macht, das Alte,/ Das Würdge scheidet, andre Zeiten kommen,/ Es lebt ein andersdenkendes Geschlecht!
Friedrich von Schiller (1759-1805), dt. Dichter
Das hätte ein schönes Geschäft werden können. Vor dreißig Jahren warf André-François Raffray, Notar im provenzalischen Arles, ein Auge im Herzen der Altstadt. Darinnen wohnte eine alte Dame. Da sie schon neunzig war, schlug der Notar vor, er zahle ihr eine Leibrente von monatlich 2500 Franc (etwa 700 Mark) und werde im Gegenzug nach ihrem Tod Eigentümer der Wohnung. Monsieur Raffray hat sich jedoch gründlich verrechnet. Wie hätte er auch ahnen können, daß besagte Dame weiterleben und weiterleben würde. Pünktlich holte sie sich den ihr zustehenden Scheck ab, Monat für Monat, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt. Insgesamt hat der Notar für das Appartement, das längst zu einer Ruine verkommen und unbewohnbar ist, ein Vielfaches des Wertes bezahlt. Doch er muß sich nicht länger grämen. Er ist nämlich, 77jährig, an Weihnachten vorigen Jahres gestorben. Die alte Dame lebt immer noch. Sie hat mittlerweile 121 Lenze hinter sich. "Im Leben macht man auch mal schlechte Geschäfte", hat sie den Notar, als der noch lebte, getröstet.
unbekannt
Auf einer Geburtstagsfeier diskutieren vier ältere Herren über die kürzliche Heirat einer stadtbekannten Dame, deren Vorleben, zurückhaltend formuliert, etwas unübersichtlich war. "Sie hat eine gute Partie gemacht", resümiert der Erste, "obwohl sie ihrem Ehemann all ihre Affären gebeichtet haben soll." - "All ihre Affären? Welch eine Ehrlichkeit!" sagt der Zweite. "Welch ein Mut!" sagt der Dritte. Meint der Vierte: "Welch ein Gedächtnis!"
unbekannt
Alles, was Spaß macht, hält jung.
Curd Jürgens (1915-82), dt. Filmschauspieler
Nur Gott kann ohne Gefahr allmächtig sein.
Alexis de Tocqueville (1805-59), frz. Historiker, Staatstheoretiker u. Politiker
= Jene Einrichtung, bei der einer dafür bezahlt, daß zwei einen Fehler gemacht haben.
Danny Kaye (1913-87), eigtl. Daniel Kaminski, amerik. Schauspieler