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Habe ich ohne wichtigen Grund eine Sitzung besucht? Habe ich ohne wichtigen Grund zu einer Sitzung eingeladen? Habe ich ohne wichtigen Grund durch eine Wortmeldung eine Sitzung verlängert und somit mich und andere von der Familie ferngehalten? Lieber Gott, hilf mir meinen Mund zu halten, bis ich weiß, worüber ich rede!
Franz Hengsbach (1910-91), dt. Theologe, Bischof v. Essen
Generalfeldmarschall Graf Friedrich von Wrangel war bis ins hohe Alter hinein ein Frauenkenner und auch Frauenverehrer. Als er, schon über achtzig, mit einem Bekannten in Berlin spazierenging, kam ein auffallend hübsches junges Mädchen vorbei. Wrangel betrachtete die reizende Erscheinung und blickte ihr nach. Dann wandte er sich seufzend an seinen Freund: "Das ist so ein Fall, mein Lieber, bei dem man erst siebzig sein möchte."
unbekannt
Immer waren die Schwaben vor eine seltsame Wahl gestellt: entweder sie blieben hocken; oder sie wurden reich; oder sie hatten einen Sparren, oder sie wanderten aus; im schlimmsten Fall wurden sie genial. Nur ein kleiner Rest verhielt sich wie andere Leute.
Klaus Harpprecht (*1927), dt. Schriftsteller u. Filmproduzent, 1973/74 Berater von Willy Brandt
Es gibt mehr Dinge zwischen Sexta und Quinta als eure Schulweisheit sich träumen läßt. (Dass das Leben - auch während der Schulzeit - weitergeht, hat schon der Satiriker Karl Kraus festgestellt. Sie, liebe Frau ... (Name), haben das bewiesen und einen so lebensnahen Unterricht gehalten, dass mancher Kollege, ich eingeschlossen, ziemlich neidisch war.)
Karl Kraus (1874-1936), östr. Kritiker, Satiriker, Essayist u. Dramatiker
Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld.
Molière (1622-73), eigtl. Jean-Baptiste Poquelin, frz. Komödiendichter u. Schauspieler
Schönheit beglückt nicht den, der sie besitzt, sondern den, der sie lieben und anbeten kann.
Hermann Hesse (1877-1962), dt. Dichter, 1946 Nobelpr. f. Lit.
Die Menschen sehnen sich nach Pracht, nach Farbe und nach Poesie. Deshalb lieben sie alte Schlösser, lassen sich in Disneys Welt entführen oder geraten bei Hundertwasser-Häusern außer sich. Zuhause regiert dann bei den meisten wieder die verordnete Sachlichkeit. Die Italiener sind da ganz anders; sie bekennen sich zu ihrem barocken Lebensgefühl.
Heinrich Stöter, dt. Architekt; lebt in einem gewagten, selbst entworfenen Designer-Haus an der Hamburger Elbchaussee