"Unbekannt ":

Seine Tischrede dauerte 60 Stunden und 25 Minuten. Mit dieser Leistung will sich der australische Rhetoriklehrer Jim Pearce im Guinness-Buch der Rekorde verewigt sehen. Der 52jährige hielt seine Rede, mit der er Mittel für einen wohltätigen Zweck aufbringen wollte, in einem Melbourner Hotel.

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Oscar Wilde war ein amüsanter, geistreicher Plauderer. Er hatte nur einen kleinen Fehler - er fand nie ein Ende. Als er zum erstenmal nach Paris fuhr, um im dortigen "Klub der Humoristen" (sowas gab's!) einen Vortrag zu halten, kündigte ihn der Vorsitzende - wie anders als humorvoll! - mit folgenden Worten an: "Mesdames et Messieurs, isch abe das große Vergnügen, Ihnen Monsieur Oscar Wilde vorzustellen, unseren Redner für eute abend - und, wie isch annehme, für die ganze Nacht ..."

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Kaiser Friedrich Wilhelm haßt lange Reden, aber noch mehr, langen Reden zuhören zu müssen. Nach einer langen und ermüdenden Reise kommt er einmal in einer preußischen Kleinstadt an, wo die Einwohner schon seit Tagesanbruch auf den Beinen sind, um seine Ankunft nicht zu verpassen. Als die kaiserliche Kutsche in die Stadt einfährt, setzt die Musik ein, die Menschen jubeln, und in seinem neuen roten Umhang tritt der schwergewichtige Bürgermeister schwitzend vor die wartende Menge. Nach einer dramatischen Handbewegung eröffnet er seine Willkommensrede mit den Worten: "Hochverehrter, geliebter Kaiser, als Hannibal vor den Toren Karthagos stand ---" "Da war er bestimmt genauso hungrig wie ich jetzt bin", fällt ihm Friedrich Wilhelm ins Wort, legt seine Hand auf des Redners Schulter und sagt leise: "kommt, lieber Freund, laßt uns zusammen essen gehen."

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Ich werde mich bemühen, keine "Texas Langhorn"- Rede zu liefern - Sie wissen: ein Punkt hier, ein Punkt da, und viel Stier dazwischen.

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Ich habe meine Rede wie einen Minirock entworfen: lang genug, um das Wesentliche abzudecken, kurz genug, um interessant zu sein.

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Henry Guy Carleton, Humorist, Journalist und Dramatiker, hatte einen Sprachfehler, über den er gelegentlich selbst Witze machte. Als er einen Freund trifft, fragt er ihn: "H-H-Hast du f-f-fünfzehn M-M-Minuten Z-Z-Zeit?" - "Aber klar doch", kam die Antwort, "was ist das Problem?" - "I-I-Ich m-m-möchte gerne f-f-fünf M-M-Minuten mit dir r-r-reden".

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Eine Dame aus dem Publikum beglückwünscht den Ehrengast: "Sie waren viel besser als der Redner, den wir letzte Woche eingeladen hatten. Er hat eine Stunde geredet und absolut nichts gesagt. Sie haben dasselbe in fünf Minuten erzählt."

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Die kürzeste Antrittsrede eines amerikanischen Präsidenten hielt George Washington - gerade 135 Worte. Die längste lieferte 1841 Henry Harrison - 9000 Worte, zwei Stunden lang bei eisigem Nordostwind. Am nächsten Tag hatte er eine Erkältung, und einen Monat später starb er an einer Lungenentzündung. (Weil es um 'Personal 2001' ging, habe ich die 'goldene Mitte' gewählt: für ein umfassendes Verständnis nicht so knapp wie George Washington - für die Gesundheit nicht so weitschweifig wie Henry Harrison. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.)

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Der Tischredner wurde gebeten, pünktlich um viertel nach Eins anzufangen. "Und wie lange soll ich sprechen?" fragte er den Clubpräsidenten. "Sprechen Sie so lange Sie möchten", erwiderte der Präsident, "wir müssen allerdings alle um halb Zwei weg."

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Der demokratische US-Senator Strom Thurmond aus South Carolina redete am 28./29. August 1957 zwar 24 Stunden und 19 Minuten gegen die Vorlage zur amerikanischen Zivilrechtsreform, doch wurde er in seinen Ausführungen, wenn auch nur kurz, durch die Einführung und den Amtseid des neuen Senators unterbrochen. (Ob sich dieser Aufwand gelohnt hat? In der Sache sicherlich nicht. Aber von Senator Thurmond würde heute vielleicht niemand mehr reden, wenn er sich bei seinem Abgang kürzer gefaßt hätte. Ich komme jetzt trotzdem zum Schluß.)

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